Teilaufhebung des Bebauungsplans Kirchstraße/Schaarstraße und Aufstellungsbeschluss Römerareal — Rede von Dr. Hans-Georg Hansen
Stadtratssitzung am 14.06.2017
Rede zu Tagesordnungspunkt 9 Teilaufhebung des Bebauungsplans Kirchstraße/Schaarstraße und Aufstellungsbeschluss Römerareal.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren,
mit dem heutigen Aufstellungsbeschluss machen wir städteplanerisch den Weg frei zur Realisierung eines der wichtigsten Vorhaben für unsere Stadt seit vielen Jahren.
Fast zehn Jahre lang haben wir uns bemüht, die Freifläche an der Konrad-Adenauer,-Allee für eine Nutzung zu vermarkten, die nicht nur für Investoren, sondern auch für die Stadt insgesamt einen Fortschritt bringt. Nach manchen Rückschlägen ist es jetzt so weit, dass wir ein Objekt begleiten können, das uns vom ersten Augenblick an überzeugt hat. Natürlich hatte es auch andere Bewerber für dieses Grundstück gegeben, deren Konzept jedoch nicht überzeugend war. Denn wir wollten und wollen an diesem Ort keine reine Wohnnutzung, kein Altenheim, sondern immer auch eine touristische Nutzung, insbesondere ein Hotel. Viele Untersuchungen zeigen uns, dass nach wie vor, und immer mehr, ein Bedarf für mehr Hotelkapazitäten in Andernach besteht. Ich bin fest davon überzeugt: wenn nun am Rhein ein neues Hotel im 3‑Sterne-plus-Bereich entsteht, werden alle davon profitieren, die vom immer stärker wachsenden Tourismus in unserer Stadt leben.
Ich kann mich noch erinnern, wie umstritten Ende der 70er Jahre der Startschuss für die Altstadtsanierung war, nicht nur was die Anlage der Fußgängerzonen, sondern vor allem den Bau von Tiefgarage, neuem Rathaus und damals dem Kaufhaus Horten war. Dennoch war die damalige Entscheidung richtungsweisend und hat enorm zum Aufschwung unserer Stadt beigetragen. Allerdings haben nicht alle Quartiere der Altstadt gleichermaßen von der damaligen Entscheidung profitiert. Manche liegen bislang eher am Rand und dämmern vor sich hin.
Das Vorhaben der Anne-Ehl-Stiftung, an der Konrad-Adenauer-Allee ein Objekt mit Wohnungen, Büros für Start-Ups, Konferenzräumen, vor allem aber ein Hotel mit 40 Zimmern und einem Restaurant auf dem Dach zu verwirklichen, kann sich für unsere Stadt als ähnlich richtungsweisend auswirken wie der Beginn der Altstadtsanierung im südlichen Teil der Altstadt. Der Entwurf, der auch Grundlage der Verträge ist, zeigt eine moderne Gestaltung, die auch Rücksicht auf die vorhandene Bebauung nimmt, und die zur Verfügung stehende Fläche nicht maximal ausreizt.
Die Freifläche zwischen den einzelnen Gebäuden, der sog. Campus, die Freitreppe hinunter zu dem von der Stadt errichteten Römergarten und die vielen Besucher, die dadurch in diesen Teil der Altstadt gelenkt werden, wird für das ganze Quartier vom Merowinger Platz bis zur Agrippastraße einen Aufbruch und viele neue Chancen bringen. Unsere Sorge, dass der Römergarten ein wenig abgehängt erscheint, ist durch das neue Römer-Areal erledigt. Im Gegenteil: Garten und das neue Objekt werden sich einander ergänzen und bereichern. Wenn dann die Hochgarage an der Agrippastraße fertig ist und die Flächen um den Runden Turm attraktiver gestaltet werden können, werden wir in unserer Stadt ein neues Highlight haben.
Die bisherige Zusammenarbeit mit der Anne-Ehl-Stiftung war von einem gegenseitigen Aufeinanderzugehen geprägt. Dies zeigt sich zum Beispiel, aber nicht nur, an der Bereitschaft zu Umplanungen, wie etwa, dass die Fassade zur Kirchstraße in zurückgesetzt wurde, um dort keinen schluchtartigen Charakter entstehen zu lassen. Deshalb haben wir großes Zutrauen, dass auch die weitere Zusammenarbeit im Fortschritt und im Betrieb des Objekts ähnlich von gegenseitigem Vertrauen und Kooperationsbereitschaft geprägt sein wird. Unser Dank gilt an dieser Stelle aber nicht nur der Stiftung, sondern auch dem Stifter, Herrn Bernhard Ehl, der mit seiner überaus großzügigen Spende an die Stiftung die Verwirklichung eines solchen herausragenden Projekts in Andernach erst möglich macht.
Die CDU-Fraktion stimmt dem Beschlussvorschlag zu.