Faszinierende Funde aus der Römerzeit — CDU informiert sich über Stand der Ausgrabungen
Die Andernacher Christdemokraten informierten sich kürzlich über den aktuellen Stand der Ausgrabungen auf dem Schumacher-Gelände. Hier soll nach Abschluss der Grabungsarbeiten ein neues Parkdeck gebaut werden. Stefanie Baumgarten, Technische Grabungsleiterin, führte die Christdemokraten über das gesamte Grabungsgelände und erläuterte die freigelegten Bereiche und Funde. „Hier befand sich eine römische Siedlung mit Streifenhäusern, schmalen Gassen, Straßen und Thermen. Baumgarten erklärte, dass diese Siedlung von den Römern niedergelegt worden sei, um so eine freie Fläche vor der Stadtmauer zu erhalten und den möglichen Feind besser erkennen und bekämpfen zu können. Besonders interessant sind die teilweise sehr gut erhaltenen Mauerreste, welche noch deutlich den damaligen Farbanstrich zeigen. Im westlichen Teil wurde ein größeres Gebäude nachgewiesen, seine Fundamente bestehen aus Tuffsteinquadern. Dort sind auch Rillen erkennbar, die als Führung einer Schiebetür dienten. „Das sind tatsächlich herausragende Funde in einem guten Erhaltungszustand, sie beweisen, dass das römische Andernach größer war als bisher gedacht“, freut sich Stefanie Baumgarten, denn bisher wurde angenommen, dass sich außerhalb des römischen Mauerringes nur kleinere Gebäude oder Gräberfelder befänden. Hier muss die Geschichte der Stadt sicher neu geschrieben werden.
Stefanie Baumgarten und ihr Mitarbeiter zeigten den Mitgliedern von Fraktion und Vorstand anschließend zahlreiche Fundstücke wie Münzen, Haarnadeln, Gürtelschnallen usw. „Es ist ein besonderes Erlebnis, derart alte Funde in den Händen zu halten. Wer hat die Münzen geprägt, wer hat sie alles in Händen gehalten? Wir erleben hier Geschichte live“ betonte Dr. Hans-Georg Hansen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Leiter des kulturpolitischen Arbeitskreises der CDU.
Die Arbeiten sollen noch bis zum Frühjahr dauern, anschließend wird das geplante Parkdeck darüber errichtet. „Wegen der bedeutenden archäologischen Funde wird dieses mit Bohrpfahlgründung und einer geschlossenen Stahlbetonplatte anders gebaut, um die notwendige und geänderte Höhe des Parkdecks zu gewinnen und die Funde im Erdreich zu sichern und zu erhalten. Vorher werden die Funde wissenschaftlich aufgenommen, kartiert und später mit Geofolie und einer Lavaschicht überdeckt, um sie dauerhaft zu konservieren. Sollten im Laufe der Arbeiten weitere bedeutende Entdeckungen und Funde gemacht werden, müssen wir natürlich neu denken und verhandeln“ erklärte Gerhard Masberg, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion. Zum Abschluss bedankten sich die Christdemokraten bei Stefanie Baumgarten, die von den Ausgrabungen und der archäologischen Bedeutung fasziniert ist, für die anschauliche und sehr informative Führung und detaillierten Erklärungen.