Migrationsprojekt in Andernach — CDU informiert sich über Situation der Flüchtlinge
Wie viele andere rheinland-pfälzische Kommunen hat auch Andernach in den letzten Monaten zahlreiche Flüchtlinge, vor allem aus den Krisengebieten Syriens, Iraks aber auch u.a. aus Somalia aufgenommen. Auch in nächster Zeit ist mit weiteren Flüchtlingen zu rechnen, die entsprechend im Stadtgebiet untergebracht werden müssen. Daher informierte sich die CDU-Fraktion um ihren Vorsitzenden Gerhard Masberg gemeinsam mit Hildegard Zschiesche, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, in einem Gespräch mit Dipl.-Sozialpädagogin Helga Baron von der Caritas über die aktuelle Situation und ihre Arbeit im Rahmen des Migrationsprojektes Andernach.
Im Vorfeld hatte die CDU bereits eine Anfrage an die Stadtverwaltung gerichtet, wie viele Flüchtlinge / Asylsuchende in Andernach untergebracht sind, aus welchen Nationen diese stammen, welche Kosten für die Betreuung entstehen und ob es eine muttersprachliche Betreuung bzw eine Sprachförderung gebe.
Aufgabe des Migrationsprojektes, so Helga Baron, sei die gezielte Einzelfallhilfe, sowie Vernetzung und Beratung pädagogischer Einrichtungen in Migrationsfragen. Arbeitsschwerpunkte seien u.a. die Betreuung von jugendlichen Migranten sowie deren Familien und die Beratung interkultureller Fachkräfte in Kindertagesstätten.
Während des Gespräches wurde deutlich, dass insbesondere die Betreuung von Flüchtlingen aus Somalia und hier besonders der Frauen eine große Herausforderung darstellt, fehlt es ihnen doch zumeist an den Grundkenntnissen in den hiesigen Kulturtechniken; außerdem können sie sich wegen mangelnder bzw. nicht vorhandenen Kenntnissen der deutschen bzw. englischen Sprache nicht mitteilen. Viele von ihnen haben noch nie eine Schule besucht. „Diese Menschen kommen alle aus Krisengebieten, haben Gewalt erlebt und sind in Teilen schwer traumatisiert. Hier müssen wir helfen, wo es nur geht, auch mit Hilfe sogenannter ehrenamtlicher „Willkommenspaten“ betonte Helga Baron.
„In Anbetracht der Situation und in der Gewissheit, dass auch im nächsten Jahr noch viele weitere Flüchtlinge nach Andernach kommen werden, müssen wir uns Gedanken um ihre Unterbringung und Betreuung machen. Wir sind auf einem guten Weg, stehen allerdings vor riesigen finanziellen und personellen Herausforderungen. Es ist uns ein christliches Anliegen, den verfolgten, unter Gewalt und Vertreibung leidenden Menschen zu helfen. Daher wird Andernach weitere Unterkunftsmöglichkeiten schaffen bzw. bauen müssen, die idealerweise nicht isoliert an den Rändern der Stadt liegen dürfen“, erklärte Masberg.