Ausgrabungen in Andernach bringen sensationelle Erkenntnisse — Hervorragend erhaltene römische Gebäudereste
Hiervon konnten sich Mitglieder des CDU-Arbeitskreises Kultur bei einer Besichtigung mit Grabungsleiter Frank Brüninghaus überzeugen. Auf dem Gelände zwischen Hochstrasse/Kirchstrasse und Konrad-Adenauer-Allee (ehem. Weißheimer-Gelände) sind hervorragend erhaltene römische Gebäudereste der ehemaligen Hafenbebauung gefunden worden, rheinseitige Stadtmauern aus frührömischer und spätantiker Zeit konnten durch die Koblenzer Archäologen freigelegt werden. Bedeutend ist auch der Fund einer römischen Thermenanlage mit mehreren Becken und Fußbodenheizung. Neben zahlreichen Münzen, Schmuck und Tongefäßen über fast 1.600 Jahre Siedlungsgeschichte in Andernach sind es vor allem bautechnische Erkenntnisse die überraschen.
Noch mindestens bis Ende des Jahres können die Ausgrabungen weitergehen, wie F. Brüninghaus erläuterte, gerne auch länger, so lange es noch keine Nachnutzung des Geländes gebe. Brüninghaus erwähnte auch den engagierten Einsatz von ehrenamtlichen Helfern bei der Ausgrabung. So hätten sich auch zwei Grundschulklassen je an einem Vormittag als Nachwuchs-Archäologen an der Erforschung der Andernacher Geschichte beteiligt und einen lebendige Eindruck von „Geschichte“ erhalten. Eine solche Zusammenarbeit könne man sich auch mit anderen Schulen vorstellen.
Angesichts der zum Teil durchaus imposanten Funde sprachen sich die CDU-Vertreter dafür aus, die Ausgrabungen auch bei einer Neubebauung des Geländes so weit wie möglich zu erhalten, und in ein neu zu errichtendes Hotel, ein evtl hierhin verlagertes Museum oder eine andere Neubebauung zu integrieren. „Alte Substanz und moderne Strukturen schließen sich nicht aus, sondern bilden eine spannende Symbiose. Das ist eine der größten städtebaulichen Herausforderungen in der Andernacher Altstadt, und eine große Chance für die Stadt insgesamt“ betonte Hans-Georg Hansen, kulturpolitische Sprecher der CDU. Die geplante Bebauung mit Stadthäusern solle in offener Weise, mit Sichtachsen und Fußwegen im Innenbereich wiederum unter Einbeziehung der Reste römischer Zeugnisse gestaltet werden.