CDU will Konzept zur Revitalisierung — Bebauungspläne Rheinstraße / Holzgasse und Meringstraße / Neugasse werden geändert
Nachdem die erforderlichen Beteiligungsverfahren durchgeführt wurden hat der Stadtrat in seiner letzten Sitzung der Änderung der Bebauungspläne Rheinstraße / Holzgasse und Meringstraße / Neugasse einstimmig beschlossen. Als Entree in die Innenstadt bietet die Rheinstraße allen Besuchern und Einheimischen gleichermassen nichts ausser einem sehr heruntergekommenen und maroden Eindruck.
„Wenn wir uns jetzt die Straße vor Augen führen und einen kurzen Spaziergang Richtung Hochstraße machen sehen wir alte und schöne Gebäude, teilweise unter Denkmalschutz, Bauten mit Betonfassaden, wir sehen Spielcasinos, „Gaststätten“, sowie ein Haus, dass vom Rotlichtmilieu genutzt wird. Stadtbildprägende historische Gebäude verfallen, ich möchte hier das „Nikoläuschen“ sowie die Rheinstraße 6 nennen , Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten unterbleiben ganz bzw. bilden Dauerbaustellen, die schon lange auf ihre Fertigstellung warten. Nur ein Glanzlicht, ein inhabergeführtes Geschäft zeigt, dass es auch anders geht“, betonte Gerd Rheinbay, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat.
„Vor einigen Jahren bestand die Hoffnung, dass einzelne Maßnahmen wie die Beleuchtung des Rheintores sowie die Erneuerung der Straßenbeleuchtung, die von der Stadt durchgeführt wurden, weitere private Aktivitäten auslösen würden. Diese Hoffnung hat sich leider nicht erfüllt“ erläuterte der CDU-Fraktionsvorsitzende Gerhard Masberg, daher bestehe nun dringender Handlungsbedarf. „Wir dürfen die Bereiche Rheinstraße/Holzgasse und Meringstraße/Neugasse nicht aus den Augen verlieren, handelt es sich hierbei doch eigentlich um einen Altstadtbereich, in dem viele Menschen ein lebenswertes Wohnumfeld haben müssen“, so Masberg.
Rheinbay: „Wenngleich die Stadt hier keine direkten Zugriffsmöglichkeiten hat, die Gebäude befinden sich natürlich in Privateigentum, so fordern wir aber die Stadtverwaltung auf ein Konzept zu erstellen, mit dem die historischen Gebäude, zumindest aber die Fassaden, erhalten werden können. Darüber hinaus gilt es, jetzt intensiv mit den Anwohnern und Hauseigentümern nach Chancen für eine Belebung der Rheinstraße zu suchen. Eine Hilfestellung erwarten wir uns insoweit auch von der städtischen Wirtschaftsförderung.“
Zum Anlass der Bebauungsplanänderung erklärte Dr Hans-Georg Hansen: „Was die CDU-Fraktion nicht will, sind Bordelle oder ähnliche Betriebe in der Altstadt und den Rheingassen. Wir wollen mit der Bebauungsplanänderung auch die Ansiedlung weiterer Spielcasinos und Wettbüros verhindern. Solche Betriebe führen unweigerlich zu einem weiteren Niedergang dort und in der Umgebung, neue attraktive Nutzungen durch Einzelhandel, Restaurants oder andere Branchen erfolgen nicht. Wer will in einer solchen Umgebung wohnen oder seinen Betrieb führen?“ Die Gestaltung des inneren Stadtbereiches muss zukünftig am Ziel einer lebendigen, familienfreundlichen und für Touristen attraktiven Innenstadt ausgerichtet sein, daher müssen die Ansiedlung und Ausbreitung bestimmter Nutzungsarten wie zum Beispiel Spielhallen, Wettbüros und Betreibe mit sexuellen Dienstleistungsangeboten für die Zukunft ausgeschlossen werden, gleiches gilt auch für die Meringstraße und Neugasse.
„Die Rheinstraße verdient aus unserer und sicher auch aus Sicht des gesamten Stadtrats eine Wiederbelebung und Attraktivierung. Als Hauptzugang vom Rhein in die Altstadt bietet sie unseren Gästen und Bürgern einen ersten Eindruck von Andernach, der sicher nicht mit Wohlgefallen aufgenommen wird. Wir haben eine wunderschöne Altstadt, tolle historische Gebäude, viele engagierte Einzelhändler und Gastronomen, die von Einheimischen und Gästen gleichermassen gelobt werden. Dazu den Geysir, dessen viele Besucher, im letzten Jahr 114.000 auch zum Teil den Weg in die Innenstadt finden und sich hier wohlfühlen. Und natürlich auch für mehr Umsatz sorgen. Sicher können wir nicht über Privateigentum verfügen, das wäre auch der falsche Weg. Aber wir können dafür sorgen, dass sich der Niedergang nicht noch weiter fortsetzt“, so Gerd Rheinbay abschließend.