Andernach soll Fairtrade-Stadt werden — Kampagne Fairtrade-Towns
Auf Antrag der CDU-Stadtratssitzung hat der Andernacher Stadtrat in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen, dass sich Andernach als „Fairtrade-Stadt“ bewerben soll.
Die Kampagne Fairtrade-Towns wird von dem Verein TransFair getragen und bringt aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Die ökonomischen, sozialen und ökologischen Standards im Fairen Handel ermöglichen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten mehr Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit in das eigene Handeln zu integrieren. Fairtrade-Stadt zu werden, bedeutet daher, ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen.
Die Kampagne „Fairtrade Towns“ ist eine weltweit sehr erfolgreiche Aktion. Mittlerweile sind über 1.000 Städte in 22 Ländern weltweit Fairtrade Towns. Seit Januar 2009 ist nun auch Deutschland hinzugekommen. Bis Oktober 2012 wurden in Deutschland ca. 100 Städte, Gemeinden und Landkreise ausgezeichnet; darunter sind in Deutschland u.a. Aachen, Bonn, Trier, Saarbrücken, Neuss, Dortmund und Marburg. Damit tragen diese Städte dazu bei, dass die Produzenten in Lateinamerika, Afrika und Asien bessere Preise für ihre Produkte erhalten und sie damit mit ihren Familien ein menschenwürdiges Leben führen können.
Für die CDU hatte im Stadtrat Hans-Georg Hansen betont, dass Andernach für ein offenes Miteinander und für Transparenz, für Grund- und Menschenrechte, für Arbeits- und Produktionsbedingungen, welche die Würde des Menschen, aber auch den Erhalt der Natur ernst nehmen einstehe. Der Faire Handel biete jedem in Andernach und sonstwo die Möglichkeit, Produkte zu kaufen, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurden. In allen Lebensmittelmärkten seien eine ganze Reihe von fairen Produkten zu finden, vom Kaffee bis zu Rosen. Der faire Handel sei dadurch eine Chance, Projekte zu fördern, die an den Ursachen von Not und Armut ansetzen. Solche Projekte geben Hoffnung. Der Faire Handel ist darum eine der wichtigsten Säulen einer glaubwürdigen Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe. „Fairtrade-Stadt Andernach“ist kein Titel, mit dem wir uns dann irgendwann einmal schmücken wollen. Wir wollen als Fairtrade-Stadt keine Eintagsfliege starten, sondern einen Zug in Bewegung setzen, der jetzt erst richtig Fahrt aufnehmen soll, erklärte Hansen im Stadtrat.
Daher werde sich auch die CDU weiter mit dem Thema Fairer Handel beschäftigen. Hansen verwies insoweit auf eine bereits im letzten Jahr durchgeführte erfolgreiche Veranstaltung sei und die Beteiligung beim offenen Fairtrade-Frühstück im Frühjahr. Ähnliche Aktionen werde man weiter anbieten.
Nun wird aufgrund des Beschlusses des Stadtrats eine neu gebildete Steuerungsgruppe, in der auch Vertreter von Schulen, dem Einzelhandel, den Kirchen, dem Eine-Welt-Verein und der Stadtverwaltung angehören, das erforderliche Antragsverfahren durchführen und begleiten.