CDU will ein Energiekonzept — Andernach zur energieautarken Stadt ausbauen
Im Rahmen einer Arbeitssitzung formulierte die CDU-Stadtratsfraktion um ihren Vorsitzenden Gerhard Masberg einen Antrag an die Stadtverwaltung, in dem sie sich dafür ausspricht, eine Machbarkeitsstudie über ein Energiekonzept für die Bürgerschaft der Stadt Andernach mit dem Ziel des größtmöglichen Einsatzes von Erneuerbaren Energien in Auftrag zu geben.
„Wir unterstützen den Aktionsplan der Bundesregierung, im Zuge der Energiewende einen möglichst großen Anteil der Versorgung durch erneuerbare Energie zu erreichen“ erklärte der Fraktionsvorsitzende der CDU im Stadtrat, Gerhard Masberg.
Hierzu hat die Bundeskanzlerin in ihrer Regierungserklärung vom 9. Juni 2011 ausgeführt: „Zentrale Säule der zukünftigen Energieversorgung sollen die erneuerbaren Energien werden. Wir wollen das Zeitalter der erneuerbaren Energien erreichen. Mit dem Energiekonzept vom Herbst 2010 hat die Bundesregierung dazu die Richtung festgelegt und ehrgeizige Ziele formuliert. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch soll bis 2050 auf 60 Prozent, ihr Anteil am Stromverbrauch auf 80 Prozent anwachsen. 2020 sollen mindestens 35 Prozent unseres Stroms aus Wind, Sonne, Wasser und anderen regenerativen Energiequellen erzeugt werden. Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent und bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Bis 2050 soll unser Primärenergieverbrauch um 50 Prozent gegenüber 2008 sinken. Das heißt, wir müssen ihn halbieren. Die energetische Gebäudesanierung soll im Vergleich zur bisherigen Rate verdoppelt, der Stromverbrauch bis 2020 um 10 Prozent gesenkt werden.“
Um dieses Ziel zu erreichen, gelte es auch in Andernach zunächst alle Möglichkeiten der Energieeinsparung in städtischen Gebäuden zu untersuchen und wirtschaftlich umzusetzen. Mittelfristig sollte es aber darüber hinaus möglich sein, auch für eine Stadt wie Andernach die benötigte Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. „Erste Ansätze haben wir in den letzten Jahren bereits realisiert: angefangen über Blockheizkraftwerke z.B. im Krankenhaus, der Kläranlage und die Hallenbad, über Holzhackschnitzelheizungen etwa im Baubetriebshof, dem Schulzentrum oder am Stadion bis hin zu verschiedenen Photovoltaikanlagen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss es in erster Linie darum gehen, einzelne Gebäude und soweit möglich die Stadt möglichst energieeffizient zu gestalten, um den Verbrauch gering zu halten. In einem zweiten Schritt muss die Versorgung durch neue Energieformen gesichert werden“ fordert Masberg.
Ziel dieses Energiekonzeptes für eine dezentrale Energieversorgung Andernachs sollte es sein, für die Stadt und die städtischen Einrichtungen sowie den Bürgern ein weitestgehend auf erneuerbare Energie zurückgreifendes System anbieten zu können und die eigene Energieversorgung unabhängiger von den aktuellen Energieversorgern zu machen.
Mit der Machbarkeitsstudie soll ein sinnvoller Energiemix aller realistischen Energiequellen dargestellt werden, unter Berücksichtigung öffentlicher Förderprogramme und den tatsächlich entstehenden Energiekosten für den jeweiligen Nutzer im Verhältnis zu den gegenwärtigen Energiepreisen. Bei einem Energiemix ist insbesondere an Photovoltaik, Solartechnik, Geothermie, Biomassetechnologien, aber auch an Windkraft zu denken. Zudem soll in dem Machbarkeitskonzept eine Amortisationsrechnung enthalten sein.
Das Machbarkeitskonzept könnte in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Andernach erstellt werden. Insbesondere für die Stadtwerke sieht die CDU-Ratsfraktion den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien als eine besondere Chance, wenn verstärkt auf eine Eigenerzeugung von Energie gesetzt wird, um nicht wie bisher abhängig von anderen Energieversorgern zu sein.