Ausgrabungen in Andernach bringen sensationelle Erkenntnisse — „Auf den Spuren der Römer“
Die Ausgrabungen auf dem ehemaligen Weissheimer-Gelände bringen immer neue Erkenntnisse. Hiervon konnten sich Mitglieder des CDU-Arbeitskreises Kultur bei einer Besichtigung mit Grabungsleiter Frank Brüninghaus überzeugen. Auf dem Gelände sind hervorragend erhaltene römische Gebäudereste der ehemaligen Hafenbebauung gefunden worden, rheinseitige Stadtmauern aus frührömischer und spätantiker Zeit konnten durch die Koblenzer Archäologen freigelegt werden. Bedeutend ist auch der Fund einer römischen Thermenanlage mit mehreren Becken und Fußbodenheizung. Neben zahlreichen Münzen, Schmuck und Tongefäßen über fast 1.600 Jahre Siedlungsgeschichte in Andernach sind es vor allem bautechnische Erkenntnisse die überraschen. So konnten die Archäologen erst vor wenigen Tagen den Nachweis führen, dass in einem römischen Gebäude aus dem ersten Jahrhundert schon eine Schiebetür eingebaut gewesen war. Die Führungsrillen in einer massiven Türschwelle konnten vollständig ausgegraben werden, ein Fund, wie erst sonst nur noch aus Rom und Pompeji bekannt ist.
Noch mindestens bis ins Jahr 2012 können die Ausgrabungen weitergehen, wie F. Brüninghaus und Bürgermeister Claus Peitz erläuterten. Angesichts der zum Teil durchaus imposanten Funde sprachen sich die CDU-Vertreter dafür aus, die Ausgrabungen auch bei einer Neubebauung des Geländes so weit wie möglich zu erhalten, und in ein neu zu errichtendes Hotel zu integrieren. „Alte Substanz und moderne Strukturen schließen sich nicht aus, sondern bilden eine spannende Symbiose. Das ist eine der größten städtebaulichen Herausforderungen in der Andernacher Altstadt, und eine große Chance für die Stadt insgesamt“ betonte Hans-Georg Hansen, kulturpolitische Sprecher der CDU. Die geplante Bebauung mit Stadthäusern sollte in offener Weise, mit Sichtachsen und Fußwegen im Innenbereich wiederum unter Einbeziehung der Reste römischer Zeugnisse gestaltet werden.“ Gleichzeitig spricht sich die CDU dafür aus, die Funde einer touristischen Nutzung zuzuführen. „Wir stellen uns vor, den Bereich in einen neu zu schaffenden Rundweg zu den weiteren historischen Bauten, zum Beispiel „auf den Spuren der Römer“ zu integrieren“ so die CDU-Kommunalpolitiker.