CDU: Deutschlands ältester Kreuzweg retten — Aus dem Jahr 1499 stammend
Aus dem Jahr 1499 stammen die wenigen noch erhaltenen Stationen eines der ältesten Kreuzwege Deutschland. Vom Zustand und der Sanierungsbedürftigkeit konnte sich der CDU-Arbeitskreis Kultur unter der Leitung Hans-Georg Hansen und Wolfgang Redwanz bei einer Ortsbegehung überzeugen.
Im Mittelalter übertrugen die Bürger meist exakt die Länge der Via Dolorosa in Jerusalem auf ihren heimischen Kreuzweg. Das Ziel des in der Heimat angelegten Kreuzwegs war nicht selten ein Kalvarienberg, auf dem sich eine „Grabeskirche“ oder eine Darstellung der Kreuzigungsszene befand. Dieser Hintergrund lässt sich auch in Andernach erkennen, wo der Kreuzweg am Schloss, also innerhalb der historischen Altstadt beginnt und zu den „Dreikreuzen“ im Bereich der heutigen Koblenzerstraße führt.
Leider sind die wenigen vorhandenen Kreuzwegstationen in einem sehr schlechten Zustand. Diejenige in der Schlossgartenmauer müsste dringend konserviert und mit einem Witterungsschutz versehen werden, um einem weiteren Verfall vorzubeugen. Eine Kreuzwegstation neben dem Amtsgericht wurde von dem Privatbesitzer liebevollgeschützt und durch eine hochwertige moderne Nachbildung abgedeckt, und dadurch gesichert. Am Gebäude des offenen Kanals ist nur noch die Station, nicht aber mehr die Plastik erhalten. In einem relativ guten Zustand befindet sich hingegen die Station gegenüber dem Sportplatz vor dem früheren Arbeitsamt an der Koblenzer Straße. Aus Sicht der CDU-Stadtratsfraktion und des CDU-Arbeitskreises Kultur müssten die noch vorhandenen Stationen konserviert und gesichert werden. Weiter regt die CDU an, in dem leeren Stationshäuschen an der Koblenzerstraße eine moderne Nachbildung der ehemaligen Plastik anzubringen. Auch sollte, zumindest an der Schlossgartenmauer, eine Beschilderung mit einer Erläuterung für Touristen angebracht werden.
„Wir als Andernacher sollten uns unseres historischen Erbes bewusst und stolz auf die Zeugen unserer Vergangenheit sein. Da die Kreuzwegstation am Schlossgarten aus dem Jahr 1499 stammt, sollten wir dafür Sorge tragen, dass sie nicht weiter verfällt“, fordert Hansen in einem Antrag an Bürgermeister Nonn und den Kulturausschuss.